Die Kennzeichnung von Produkten mit Nachhaltigkeitssiegeln hat einen direkten Einfluss auf nachhaltige Kaufentscheidungen und stellt eine Möglichkeit dar nachhaltigen Konsum zu fördern. Die Publikation befasst sich mit der Frage, wie Online-Händler Nachhaltigkeitssiegel nutzen, um den Verbrauchern Informationen über die Nachhaltigkeit von Produkten zu vermitteln. In einer Studie wurde ein umfangreicher Datensatz mit Nachhaltigkeitsinformationen zu fast 17.000 Modeprodukten der führenden Online-Händler in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass eine große Anzahl von Modeprodukten als nachhaltig gekennzeichnet ist, wobei zwei Drittel der Produkte ein eigenes Label und ein Drittel ein von Dritten geprüftes Label tragen. Nur 14 Prozent der gekennzeichneten Produkte weisen glaubwürdige, von Dritten geprüfte Nachhaltigkeitssiegel auf. Dieser niedrige Prozentsatz macht es Verbrauchern schwer zu verstehen, inwieweit ein Produkt nachhaltig ist. Außerdem kann die Heterogenität der Labels zur Verwirrung und Verunsicherung der Verbraucher beitragen.
Die in der Publikation gegebenen praktischen Empfehlungen unterstützen politische Initiativen, die das Risiko des Greenwashings durch nicht zertifizierte und unzureichende Nachhaltigkeitsinformationen bekämpfen.